Förderung durch die MFG Stiftung Baden-Württemberg
OpinioIuris hat einen starken Förderer gewonnen: Die MFG Stiftung Baden-Württemberg wird ein Jahr lang die freie juristische Bibliothek durch das Karl-Steinbuch-Stipendium, das sich der Förderung von innovativen Projekten mit IT- oder Medienbezug verschrieben hat, unterstützen.
Die MFG Stiftung ermöglicht damit, dass die innovative, wissens- und informationsstiftende Wirkung des Projekts weiter gedeiht, die Plattform weiterentwickelt wird und wächst. Dadurch kann das Ziel von OpinioIuris verstärkt verfolgt werden: Der Aufbau einer umfassenden, wissenschaftlichen und qualitativ hochwertigen juristischen Bibliothek, die die technischen und gesellschaftlichen Vorteile des Internets nutzt und damit das für Rechtskundige, Rechtsinteressierte und die Allgemeinheit bedeutende Rechtswissen speichert und einem breiten Publikum kostenlos eröffnet.
Zur MFG Stiftung
aus: MFG Stiftung Baden-Württemberg, http://innovation.mfg.de/de/ueber-die-mfg/mfg-stiftung
Die gemeinnützige MFG Stiftung wurde 2003 als Geschäftsbereich der MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg ins Leben gerufen. Stifter ist die Wirtschafts- und Clusterinitiative bwcon (Baden-Württemberg: Connected). Das Ziel der MFG Stiftung ist die Aus- und Weiterbildung sowie die Förderung von Kunst, Kreativität und Kultur. Dabei sind ihre Schwerpunkte die Forschung und Entwicklung in den Bereichen Medien, IT und Film.
Die MFG Stiftung vergibt Stipendien, leitet Forschungsprogramme und beauftragt wissenschaftliche Studien. Eine Auswahl der Projekte:
- Durch die Vergabe des Karl-Steinbuch-Stipendiums unterstützt die MFG Stiftung seit 2004 ausgewählte studentische Spitzentalente bei der Durchführung von innovativen Projekten mit IT- oder Medienbezug.
- Seit Beginn 2011 werden durch die MFG Stiftung besonders innovative Forschungsarbeiten an Hochschulen für angewandte Wissenschaften sowie der Dualen Hochschule Baden-Württemberg im Rahmen des auf fünf Jahren angelegten Karl-Steinbuch-Forschungsprogramms vergeben.
- Unter Federführung der MFG Stiftung wurde von 2005-2009 das Forschungsprojekt für aktuelle und zukunftsorientierte Informations- und Medientechnologien und deren Nutzung in Baden-Württemberg (FAZIT) durchgeführt zur Identifizierung neuer Märkte für innovative Informations- und Kommunikationstechnologien.
Zum Karl-Steinbuch-Stipendium
aus: Karl-Steinbuch-Stipendium, http://www.karl-steinbuch-stipendium.de/
Das Karl-Steinbuch-Stipendium unterstützt ausgewählte studentische Spitzentalente bei der Durchführung von innovativen Projekten mit IT- oder Medienbezug, die einen wissenschaftlichen oder künstlerischen Schwerpunkt aufweisen. Besonders gefragt sind interdisziplinäre Projekte, die die beiden Querschnittsbereiche Informatik und Medienwissenschaften mit anderen Fachwissenschaften verbinden.
Aus dem Antrag
von: Liridon Julius Shajkovci, OpinioIuris-Gründer, Tübingen, den 26.07.2012
Sehr geehrte Damen und Herren der MFG Stiftung Baden-Württemberg,
im Jahre 2008 zog mich das Studium aus Niedersachsen in das Bundesland, in dem die Menschen alles können, außer Hochdeutsch: Baden-Württemberg. Damals waren es die altehrwürdigen und immer noch innovativen Universitäten des Landes, die mich überzeugten. Heute fasziniert mich vielmehr das Berufs- und Arbeitsethos jener Menschen, die nicht etwa – wie in Norddeutschland üblich – arbeiten, sondern schaffen.
Während die Arbeit lediglich eine zu verrichtende Leistung innerhalb einer bestimmten Zeit beschreibt, also nicht direkt auf ein Resultat abzielt, ist das Schaffen demgegenüber Ausdruck eines schöpferischen Prozesses, aus dem am Ende etwas Neues hervorgeht. Es ist daher wenig verwunderlich, dass diesem Lande, und zwar selbst im tiefsten Walde und kleinstem „Dörfle“, derart viele Innovationen und Unternehmen entsprungen sind.
Auch ich fühle mich dieser Schaffenssitte verpflichtet und möchte nicht Verrichter, sondern Schöpfer sein. Mein Studiengang, die Rechtswissenschaft, gilt zwar mehr als Innovationsbremse denn als -motor, insbesondere in der Informationstechnologie, doch auch hier ist Neues möglich, wenn man gegenwärtige Probleme erkennt und sich an die Lösung dieser Probleme für die Zukunft wagt.
Ein solches Problem hat sich bei mir im Frühjahr 2010 aufgetan. Ich war schon sehr früh im Studium den wissenschaftlichen Hausarbeiten zugeneigt und schrieb dort auch sehr ansehnliche Noten. Während einer solchen Hausarbeit war einst sämtliche einschlägige Literatur im Juristischen Seminar und in der Bibliothek vergriffen, sodass ich nach Hause ging, in mein Studentenzimmer im Studentenwohnheim, von wo aus ich über das Uninetz für gewöhnlich Zugriff auf die kostenpflichtigen Rechtsdatenbanken hatte. Dies war jedoch auch nicht mehr möglich, weil man das Netz umgestellt hatte.
Ich regte mich also darüber auf, dass ich mich auch nicht anderweitig im Internet informieren könne, weil rechtswissenschaftliche Literatur, anders als etwa naturwissenschaftliche, dort nicht frei verfügbar ist. Ich stellte mir vor, wie angenehm das wohl für mich als Leser sein müsste und wie dienlich es der Rechtswissenschaft wäre, wenn es das gäbe.
Ich beließ es nicht bei dieser Idee, sondern wagte mich an die Umsetzung, an die Kombination von Recht und Informationstechnologie. Ich wollte erschaffen und damit meinen Beitrag zur Zukunftsgestaltung leisten. Heute bewerbe ich mich nun mit dem Projekt „OpinioIuris – Die freie juristische Bibliothek“ (http://opinioiuris.de/) bei Ihnen. Ich entwickle und arbeite seit mittlerweile über zwei Jahren an dieser innovativen Open-Access-Plattform zur Veröffentlichung und Sammlung von juristischen Inhalten. Die noch kleine, aber feine Plattform geht allmählich auf XXX.XXX Seitenabrufe jeden Monat zu und die frei verfügbaren und hochwertigen Inhalte und Entscheidungen werden immer öfter zitiert.
Nun soll die innovative, wissens- und informationsstiftende Wirkung des Projekts weiter gedeihen, es soll weiterentwickelt und gefördert werden. Eine solche Förderung erfolgt meistens über die Person, die hinter dem Projekt steckt. Ich möchte aber nicht für mein akademisches oder berufliches Potential, für meine Zugehörigkeit zu einer Gruppe oder einer politischen Richtung gefördert werden, sondern für eine innovative Idee, für anerkennende Leistungen, für einen Beitrag zur Wissenschaft während des Studiums. Eben solche innovative Ideen und Leistungen unterstützt das Karl-Steinbuch-Stipendium.
Ich hoffe daher, mit dieser Bewerbung die bisherige Liste von geförderten Projekten um das Thema „Recht“ erweitern zu können.