Kommentare: Ungewöhnliches Doppelspiel – Alfred Kroth im Europäischen Bürgerkrieg

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Alfred Kroth

Sehr geehrter Benno Heussen, derzeit schreibe ich an unserer Familiengeschichte. Mühevoll lege ich, wie bei einer Zwiebel, Schale um Schale frei, was die Generation "Schweigen" nicht mehr aussprechen konnte oder wollte. Durch meine Recherchen stieß ich auf Ihren Beitrag. Das Schicksal von Alfred Kroth hat mich elektrisiert, denn es scheint meine These zu bestätigen, daß mein Opa Bruno Goldhammer auch Freunde und Genossen beim nazistischen Gegner gehabt haben muss, da er immer wieder den Nachforschungen der Gestapo, auch im Exil, entkommen konnte. jetzt stellte ich sogar aus Unterlegen der Schweizer Ausländerpolizei fest, dass er nach seiner Verweisung aus dem Tschechischen Exil, weil er sich Ulbricht widersetzt hatte, sogar bis zu seiner Emigration in der Schweiz 1937 wohl wieder im Deutschen Reich, in Berlin, untergetaucht war. Er war ja als Jude und Kommunist doppelt gefährdet. Interessanter Weise habe ich nun durch Ihren Artikel Ihren Protagonisten auf einem Foto im Schweizer Exil im Tessin, einem Foto der Gruppe der KPD Bayern 1946 in Berlin und einem in der Landsberger Festungshaft, gemeinsam mit meinem Opa identifizieren können. Wenn Sie Interesse haben, können wir dazu gerne im Austausch bleiben. Herzlichst, als Bruno Goldhammers Enkel, Peter Goldhammer

Bruno Goldhammer

Sehr geehrter Herr Goldhammer

Vielen Dank für Ihren Hinweis. Ich selbst habe in meinem Buch alle Quellen genannt, über die ich verfüge, wobei besonders die – manchmal schwer zugänglichen – Archive von Bedeutung sind. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Dr. Alfred Kroth aufgrund seiner Stellung in der Rechtsabteilung der Münchner Stadtverwaltung die Möglichkeit hatte, ihren Großvater als Genossen zu warnen. Jedenfalls war er mit ihm in der Schweiz in Verbindung, wie die Zeugenaussagen der KPD Genossen in den Entnazifizierungsverfahren zeigen. Im Fall ihres Großvaters können neben den großen Archiven auch die Stadtarchive von Berlin und München nützlich sein.

Mit freundlichen Grüßen,

Prof. Dr. Benno Heussen

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