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Neuer Zuschnitt: Wirtschaftsetat sinkt um gut zwei Milliarden Euro
Der Bundestag hat am Dienstag, 16. September 2025, den Etat des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie in zweiter Beratung angenommen. Für die vom Haushaltsausschuss geänderte Fassung haben die Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD gestimmt. Die AfD, Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke lehnten die Vorlage ab. Dazu lagen den Parlamentariern Beschlussempfehlungen (21/1064, 21/1061) und ein Bericht (21/1062) des Haushaltsausschusses vor. Mit breiter Mehrheit bei Zustimmung der Antragsteller hingegen abgelehnt wurde ein Änderungsantrag der AfD-Fraktion (21/1660) zum Einzelplan 09 des Bundeshaushalts 2025 (21/500, 21/501, 21/1628 Nr. 1), der in der vom Haushaltsausschuss geänderten Fassung Ausgaben von 9,02 Milliarden Euro gegenüber 11,1 Milliarden Euro im Vorjahr vorsieht. Über einen Entschließungsantrag der AfD-Fraktion (21/1662) zum Wirtschaftsetat stimmt der Bundestag in dritter Lesung am 18. September ab. Nur geringfügige Änderungen im Haushaltsausschuss Der Rückgang um gut zwei Milliarden Euro ist auch auf den Zuschnitt des von Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) geführten Ministeriums zurückzuführen. Anders als in der vergangenen Wahlperiode ist der Bereich Klimaschutz dem Wirtschaftsministerium nicht mehr zugeordnet. Im Rahmen der Beratungen des Haushaltsausschusses ergaben sich für den Einzelplan 09 nur geringfügige Änderungen. Deutlich aufgestockt hat der Ausschuss die Mittel für flankierende Maßnahmen zur Ansiedlung zum Erhalt der Produktion von kritischen Arzneimitteln in Deutschland. Statt 16,67 Millionen Euro wie im Regierungsentwurf geplant sollen dafür nun 50 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Die Berichterstatter der Regierungskoalition von CDU/CSU und SPD waren sich einig, mit dem Einzelplan 09 zusammen mit dem Klima- und Transformationsfonds (KTF) sowie dem Sondervermögen Infrastruktur eine Basis für Wirtschaftswachstum gelegt zu haben. In der Debatte um den Etat des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie wurde jedoch auch deutlich, wie umstritten vor allem die Energiepolitik der Ministerin ist. Reiche hatte bereits in der ersten Lesung im Juli tiefgreifende Änderungen in der Wirtschaftspolitik angekündigt. Kernelemente dafür seien die Senkung der Energiepreise, die Hebung von Wachstumspotenzialen sowie die Förderung von Investitionen. Heute ergriff sie nicht das Wort, verfolgte die Debatte aber von der Regierungsbank aus. AfD: Das Geld wird für das Falsche ausgegeben Die heftigsten Einwände kamen von den Rednern der AfD-Fraktion. Wolfgang Wiehle (AfD) warf der Bundesregierung vor, sie betreibe "grüne Politik und Planwirtschaft", damit führe Schwarz-Rot "das Land ins Abseits". Das Geld werde "für das Falsche ausgegeben". Die Planziele verhinderten, dass die Wirtschaft wachsen könne. Die insgesamt 60 Milliarden Euro, die das Ministerium aus den verschiedenen Töpfen im Jahr zur Verfügung habe, würden für die falschen Ziele ausgegeben. Energiepolitisch werde der falsche Weg fortgesetzt, deswegen würden die Strompreise in Deutschland auch weiterhin "viel zu teuer sein". Die AfD-Fraktion habe über 100 Änderungen zum Einzelplan 09 vorgelegt, jedoch habe sich die Union auf "linke Partner festgelegt". CDU/CSU: Energie wirtschaftlich, sicher und bezahlbar Von Seiten der CDU/CSU und SPD hingegen gab es Lob für den Haushalt. Thomas Bareiß (CDU/CSU) unterstrich die "Spielräume", die der Etat biete. Vor allem die Energiepreise für die Wirtschaft würden gesenkt. "Das ist ein wichtiges Signal und ein wichtiges Mittel", sagte Bareiß. Der Energiemonitoring-Bericht, den die Ministerin gestern vorgestellt habe, zeige, dass die Bundesregierung auf dem richtigen Weg sei: Mit dem Dreiklang Wirtschaftlichkeit, Sicherheit und Bezahlbarkeit werde es zu mehr Wirtschaftswachstum kommen. Nicht nur die Konzerne, sondern auch der Mittelstand werde vom Einzelplan 09 profitieren. Für die Mittelstandsförderung sollen 1,13 Milliarden Euro ausgegeben werden. Vor allem für die Lehrlingsunterweisung und für Berufswettbewerbe in der beruflichen Bildung im Mittelstand seien insgesamt 75,30 Millionen Euro vorgesehen. SPD: Anreize für mehr Wirtschaftswachstum schaffen Frank Junge (SPD) unterstrich die Notwendigkeit, "dass die Bundesregierung Anreize für mehr Wirtschaftswachstum generieren muss". Er stellte das "maßgeblich von der SPD vorangebrachte Sondervermögen" heraus. Das seien "Rekordinvestitionen in noch nie dagewesenen Maße", erste Ergebnisse seien in den Berichten der Wirtschaftsforschungsinstitute Ifo und DIW nachzulesen, nun müsse der Investitionsstau gelöst werden. So stünden den Kommunen 15 Milliarden Euro für die Erneuerung kommunaler Wärmenetze zur Verfügung. Grüne: In moderne Energieinfrastruktur investieren Katrin Uhlig (Bündnis 90/Die Grünen) wies auf die Gefahren hin, die durch Energieabhängigkeit entstünden. Deutschland habe sich viele Jahre in Sicherheit geglaubt und aus Russland Öl und Gas bezogen. Auch mehr als drei Jahre nach Ausbruch des Ukrainekrieges importiere die EU nach wie vor Öl und Gas aus Russland. Die Abhängigkeit von russischer Energie sei "ein Sicherheitsrisiko". Doch die Bundesregierung komme zu den falschen Schlüssen, sie wolle "weniger erneuerbare Energie und dafür viele neue reine Gaskraftwerke". Uhlig forderte, die zur Verfügung stehenden Mittel in erneuerbare Energie zu investieren, "wie es die Autoren des von Ministerin Reiche beauftragten Institutes empfehlen". Deutschland müsse in eine moderne Energieinfrastruktur investieren, damit Investoren gewonnen würden. Linke: Fortsetzung der Energiewende ist richtig Auch Jörg Cezanne (Die Linke) mahnte zur Fortsetzung der Energiewende. Das sei "der richtige Weg, damit die angestrebte Elektrifizierung gelingen kann", sagte er. Der Bau neuer Anlagen brauche Planungssicherheit für Unternehmen und für Privathaushalte. "Die Abschaffung der Gasspeicherumlage teilen wir, jedoch nicht die Finanzierung aus Mitteln des KTF". Diese Mittel stünden bereit, um den Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas zu beschleunigen. Ausgaben für Wirtschaft und Energie Der Haushalt für Wirtschaft und Energie für 2025 sieht in geänderter Fassung Ausgaben von 9,02 Milliarden Euro (2024: 11,09 Milliarden Euro) vor, das sind 36,64 Millionen Euro mehr als im Regierungsentwurf vorgesehen waren. Die Ministerin kann mit Einnahmen in Höhe von 1,56 Milliarden Euro rechnen. Die Verpflichtungsermächtigungen im Einzelplan 09 für künftige Haushaltsjahre belaufen sich auf 5,81 Milliarden Euro. Für die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) ist eine Förderung von 40,60 Millionen Euro vorgesehen und damit genauso viel wie 2024. Die Programmausgaben im Klima- und Transformationsfonds (KTF)-Wirtschaftsplan 2025 belaufen sich insgesamt auf 36,6 Milliarden Euro, wovon rund 86 Prozent auf Programme und Maßnahmen des Bundeswirtschaftsministeriums entfallen. Vorgesehen ist unter anderem, die Gasspeicherumlage zu streichen und damit den Gaspreis zu senken. Dafür sind 3,0 bis 3,4 Milliarden Euro aus dem KTF vorgesehen. Innovation, Technologie, neue Mobilität Der größte Teil der geplanten Ausgaben entfällt auf den Bereich „Innovation, Technologie und neue Mobilität“, für den 4,4 Milliarden Euro eingeplant sind (2024: 4,5 Milliarden Euro). Auf die „neue Mobilität“ entfallen davon 451,6 Millionen Euro (2024: 587,4 Millionen Euro). Darin enthalten ist unter anderem ein „Zukunftsinvestitionsprogramm für Fahrzeughersteller und die Zulieferindustrie sowie Forschungs- und Entwicklungsprojekte für transformationsrelevante Innovationen und regionale Innovationscluster“ mit 227,5 Millionen Euro (2024: 303,6 Millionen Euro). Für die Titelgruppe „Digitale Agenda“ gibt es 540,7 Millionen Euro (2024: 596 Millionen Euro). 2,3 Milliarden Euro (2024: 2,3 Milliarden Euro) sind für die Förderung von Luft- und Raumfahrt in den Etat eingestellt, von denen 939,1 Millionen Euro als Beitrag an die Europäische Weltraumorganisation ESA in Paris gehen (2024: 1,0 Milliarden Euro). 1,13 Milliarden Euro für Mittelstandsförderung Der Mittelstand wird mit 1,1 Milliarden Euro unterstützt werden (2024: 1,2 Milliarden Euro). Mehr als die Hälfte davon – 649,3 Millionen Euro – sind Zuweisungen für betriebliche Investitionen und wirtschaftsnahe Infrastrukturmaßnahmen im Rahmen der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (2024: 679,4 Millionen Euro). Änderungsantrag der AfD Die AfD-Fraktion hatte in ihrem abgelehnten Änderungsantrag (21/1660) 54 Änderungen an einzelnen Haushaltsansätzen im Wirtschaftsetat aufgelistet. Der Einzelplan müsse zur haushalts- und wirtschaftspolitischen Wende beitragen und die steuerpolitischen Möglichkeiten des Bundes erweitern, heißt es zur Begründung. (nki/hau/16.09.2025)
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21/1674: Antwort auf die Kleine Anfrage - Drucksache 21/1451 - Zur humanitären Versorgung der Menschen in Gaza (PDF)
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21/1666: Kleine Anfrage Die Einhaltung menschenrechtlicher Sorgfaltspflichten im Kontext der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft der Männer 2026 in den USA, Kanada und Mexiko (PDF)
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21/1665: Kleine Anfrage Sommerfest des "Verlag Antaios" in Schnellroda 2025 (PDF)
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