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Bildungs- und Familien­ministerium kann 16,66 Milliarden Euro ausgeben

Bundestag | Aktuelle Themen - Di, 25.11.2025 - 15:25
Den Etat des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat der Bundestag am Dienstag, 25. November 2025, nach 90-minütiger Aussprache in zweiter Beratung angenommen. Dem Einzelplan 17 des Regierungsentwurfs für das Haushaltsgesetz 2026 (21/600, 21/602) stimmten die Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD zu, die Oppositionsfraktionen AfD, Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke lehnten ihn ab. Der Entwurf sieht Ausgaben in Höhe von 14,72 Milliarden Euro vor gegenüber 14,2 Milliarden Euro im Jahr 2025. Der Mittelaufwuchs um knapp zwei Milliarden Euro auf nunmehr 16,66 Milliarden im Etat von Bundesministerin Karin Prien (CDU) im Zuge der Haushaltsberatungen (21/2061, 21/2062, 21/2063) begründet sich auch mit dem neuen Zuschnitt des Ministeriums, das um den Bereich Bildung gewachsen ist. AfD: Regierung belastet junge Menschen Obwohl Deutschland „vor einer demografischen Katastrophe steht“, biete die Bundesregierung „nicht eine nennenswerte Entlastung für die arbeitende Mitte, für die Familien in unserem Land“, sagte Julian Schmidt (AfD) zu Beginn der Debatte. Stattdessen plane sie eine Rentenreform, die diese jungen Menschen noch zusätzlich belastet, die eigentlich für die zukünftigen Beitragszahler sorgen müsse. „Das ist nicht sozial. Das ist nicht gerecht. Das ist einfach nur verantwortungslos“, befand der AfD-Abgeordnete. Schmidt kritisierte außerdem, dass immer noch Mittel für Projekte bereitgestellt würden, „deren Nutzen mehr Fragen als Antworten aufwirft“. Konkret benannte er das Programm „Demokratie leben“. Es sei weder plural noch politisch ausgewogen. Stattdessen sei es einseitig nach links orientiert und fördere Träger, die bewusst politisch polarisierende Arbeit leisteten, statt demokratischen Dialog zu fördern. Aufgabe des Staates sei es, die Demokratie zu schützen. Er dürfe sie aber nicht politisch instrumentalisieren, sagte Schmidt. Union: Es wird umsortiert, priorisiert und konsolidiert Der Bundeshaushalt 2026 trägt aus Sicht von Melanie Bernstein (CDU/CSU) „die klare Handschrift unserer parlamentarischen Schwerpunkte“. Es werde umsortiert, priorisiert und mit der Konsolidierung begonnen. Besonders erfreulich, so die Unionsabgeordnete, seien die Verhandlungsergebnisse, die das Leben von Kindern, Jugendlichen und Familien positiv beeinflussen könnten. Der stärkste Akzent liege beim Kinder- und Jugendschutz. „Genau dafür schnüren wir ein acht Millionen Euro-Paket“, sagte Bernstein. Erstmals gebe es nun einen eigenen Haushaltstitel für die Prävention psychischer Belastungen und die Unterstützung betroffenen Kinder und Jugendlicher. Zudem werde ein E-Learning Pilotprojekt für den medizinischen und interdisziplinären Kinder- und Jugendschutz unterstützt. Für das Projekt der Malteser „Mach mit“ würden 600.000 Euro zur Verfügung gestellt, so Bernstein. Hier liege der Fokus auf der Verhinderung von Einsamkeit bei Kindern im Grundschulalter. Ein weiterer Baustein des Paketes sei der Schutz vor Obdachlosigkeit. Grüne: Zukunftsfragen bleiben auf der Strecke Jamila Schäfer (Bündnis 90/Die Grünen) sagte, der Einzelplan 17 entscheide darüber, „wie Millionen von Familien unterstützt werden, wie wir Kinder und Jugendliche stärken, wie wir unsere Demokratie stabil halten und wie wir den gesellschaftlichen Zusammenhalt ermöglichen“. Die zentralen Zukunftsfragen für junge Menschen blieben aber auf der Strecke, sagte die Grünen-Abgeordnete. Schäfer verwies auf einen Investitionsstau im Bildungssystem, wegbrechende Freizeit- und Beratungsangebote vor Ort in den Kommunen, Subventionen statt Klimaschutz und ein teurer werdendes Deutschlandticket. Zu all dem habe sie von der „Jungen Gruppe“ in der Union recht wenig gehört, sagte sie. Schäfer sprach zudem von unterfinanzierten Demokratieprojekten. Es sei bedauerlich, dass geplante Aufwüchse beim Programm „Demokratie leben“ im Haushaltsverfahren wieder gestrichen worden seien. SPD: Mehr für die Freiwilligendienste Felix Döring (SPD) hielt dem entgegen, dass für das „wunderbare“ Programm „Demokratie leben“, mit dem gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit angegangen werde, 4,5 Millionen Euro mehr als im Vorjahr zur Verfügung stünden. Als „persönliches Highlight in diesem Etat“ führte Döring die Regelungen zu den Freiwilligendiensten an. Mit Blick um die Debatte um das neue Wehrdienstgesetz, machte er deutlich, dass es ihm nicht um eine Konkurrenz gehe. Es stelle sich nicht die Frage des „Entweder/Oder“. Es sei richtig, den Wehrdienst attraktiver zu machen, „auch über finanzielle Anreize“, sagte der SPD-Abgeordnete. Dabei könne man aber die Freiwilligendienste nicht leer ausgehen lassen. 50 Millionen Euro mehr als geplant stünden nun für 2026 bereit. Gar 80 Millionen Euro mehr in den Folgejahren. „Damit schaffen wir über 10.000 neue Plätze und können auch das Taschengeld erhöhen“, sagte Döring, der darin „ein richtig starkes Signal“ sieht. Linke: Gelder für Frauenhäuser reichen nicht Tamara Mazza (Die Linke) ging auf den heutigen Orange Day 2025 ein, den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen. Gewalt an Frauen sei kein Randphänomen, sagte Mazza. Sie sei alltäglich, die Täter seien fast immer Männer. „Haben sie einen Migrationshintergrund, landet die Tat in der Presse“, so die Linken-Abgeordnete. „Wenn es Männer ohne Migrationshintergrund sind, die schreien, schlagen und vergewaltigen, wird darüber meist nur geschwiegen“, befand Mazza. Das Leid der Frauen werde so für rassistische Hetze missbraucht. Dass der Bund mehr Gelder für Frauenhäuser bereitstellen wolle, sei ein Anfang, „aber lange überfällig“, sagte Mazza. Die zusätzlichen 30 Millionen Euro änderten aber nichts großartig daran, „dass die Gelder hinten und vorne nicht reichen“. Ministerium: Digitalpakt 2.0 vollständig finanziert Es sei gelungen, die Mittel in zentralen Schwerpunktbereichen aufzustocken, sagte Michael Brand (CDU), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der die erkrankte Bundesministerin Karin Prien (CDU) vertrat. Damit werde für bessere Bildung gesorgt und würden die Familien gestärkt. Gleichwohl bestehe ein anhaltender Konsolidierungsbedarf, weshalb Schwerpunkte gesetzt, Reformen vorangetrieben und Strukturen neugestaltet werden müssten. Brand benannte beispielhaft den Digitalpakt 2.0. Diesen habe die Ampel in der letzten Wahlperiode nicht finanziell unterfüttert. Keine sechs Monate nach Antritt der neuen Bundesregierung gebe es einen gemeinsam mit den Ländern vollständig finanzierten Digitalpakt 2.0, sagte der Staatssekretär. Größter Einzelposten ist das Elterngeld Im Regierungsentwurf für den Etat von Bildungs- und Familienministerin Prien sind für gesetzliche Leistungen für Familien 13,01 Milliarden Euro (2025: 12,9 Milliarden Euro) vorgesehen. Größter Einzelposten darin ist das Elterngeld, das mit 7,51 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen ist (2025: 7,41 Milliarden Euro). Kaum Veränderungen zum aktuellen Haushaltsjahr gibt es auch bei den Ausgaben für Kindergeld und Kinderzuschlag: Für das Kindergeld sind 227 Millionen Euro eingeplant (2025: 224 Millionen Euro), der Kinderzuschlag für geringverdienende Familien kostet den Bund, wie 2025 schon, 3,38 Milliarden Euro. Unverändert sind auch die Leistungen nach dem Unterhaltsvorschussgesetz mit 1,31 Milliarden Euro. Mehr Geld für die Kinder- und Jugendpolitik Mehr Geld soll es für die Kinder- und Jugendpolitik geben, für die, auch wegen des geänderten Ressortzuschnitts des Ministeriums, 855,76 Millionen Euro bereitstehen (2025: 588,99 Millionen Euro). Die Ausgaben zur Stärkung von Vielfalt, Toleranz und Demokratie sollen mit 209 Millionen Euro in etwa auf dem gleichen Niveau liegen wie 2025 (200 Millionen Euro). Die Zuschüsse und Leistungen für laufende Zwecke an Länder, Träger und Aufgaben der freien Jugendhilfe summieren sich auf 251,27 Millionen Euro (2025: 243,72 Millionen Euro). Die Stiftung Frühe Hilfen erhält wie in diesem Jahr 51 Millionen Euro. Freiwilligendienste sollen stärker unterstützt werden Ausgaben in Höhe von 457,03 Millionen Euro sind im Kapitel „Stärkung der Zivilgesellschaft, für Familien-, Gleichstellungs- und Seniorenpolitik“ enthalten (2025: 427,86 Millionen Euro). Davon entfallen 332,1 Millionen Euro auf den Haushaltstitel „Stärkung der Zivilgesellschaft“ (2025: 306,4 Millionen Euro). Der Bundesfreiwilligendienst soll stärker unterstützt werden: 194,2 Millionen Euro sind dafür 2026 veranschlagt (2025: 184,2 Millionen Euro). Auch die anderen Freiwilligendienste (Freiwilliger Sozialer Dienst, Freiwilliger Ökologischer Dienst, Internationaler Jugendfreiwilligendienst) sollen mehr Geld erhalten: 120,68 Millionen Euro (2025: 105,68 Millionen Euro). (hau/25.11.2025)

Hamburg verlängert Mietpreisbremse bis 2029

beck-aktuell - Di, 25.11.2025 - 15:20

Hamburger Mieterinnen und Mieter sollen auch weiterhin vor steigenden Mieten geschützt werden. Deshalb hat der Senat der Hansestadt nun die Mietpreisbegrenzungsverordnung neu erlassen. 



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Privatmann oder Propagandist? Bericht über Chinas Diasporapolitik durfte Namen nennen

beck-aktuell - Di, 25.11.2025 - 15:12

Eine Stiftung veröffentlichte 2022 einen Bericht über Chinas Diasporapolitik unter Xi Jinping. In dem Bericht wurde ein in Deutschland lebender gebürtiger Chinese namentlich genannt, zitiert und mit Zielen der chinesischen Regierung in Verbindung gebracht. Das OLG Frankfurt am Main hat keine Einwände.



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Konflikt in der Demokratischen Republik Kongo

Bundestag | hib-Meldungen - Di, 25.11.2025 - 15:10
Auswärtiges/Antwort Die Bundesregierung setzt sich für den Rückzug ruandischer Streitkräfte aus dem Osten der Demokratischen Republik Kongo ein, wie sie in der Antwort auf eine Grünen-Anfrage schreibt.

Wahlvorschlag der Grünen für Stiftung Baukultur

Bundestag | hib-Meldungen - Di, 25.11.2025 - 15:10
Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen und Kommunen/Wahlvorschlag Die Grünen schlagen Kassem Taher Saleh für den Stiftungsrat der Bundesstiftung Baukultur vor.

Parlamentariertreffen zur EU-Außen und Sicherheitspolitik

Bundestag | hib-Meldungen - Di, 25.11.2025 - 15:10
Auswärtiges/Unterrichtung Über die Schwerpunkte der EU-Parlamentarierkonferenz zur Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik im August in Kopenhagen berichtet die deutsche Delegation in einer Unterrichtung.

Humanitäre Hilfe für Opfer des Kriegs im Sudan

Bundestag | hib-Meldungen - Di, 25.11.2025 - 15:10
Auswärtiges/Antwort Über ihre humanitäre Unterstützung und Friedensbemühungen im Sudan gibt die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine Linken-Anfrage Auskunft.

BVerwG 1 A 1.25 - Beschluss

BVerwG Nachrichten - Di, 25.11.2025 - 14:53
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BVerwG 1 B 29.24 - Beschluss

BVerwG Nachrichten - Di, 25.11.2025 - 14:53
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BVerwG 1 W-VR 17.25 - Beschluss

BVerwG Nachrichten - Di, 25.11.2025 - 14:53
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BVerwG 2 WDB 8.25 - Beschluss

BVerwG Nachrichten - Di, 25.11.2025 - 14:53
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BVerwG 3 BN 13.24 - Beschluss

BVerwG Nachrichten - Di, 25.11.2025 - 14:53
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BVerwG 3 BN 17.24 - Beschluss

BVerwG Nachrichten - Di, 25.11.2025 - 14:53
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Streit um Nazi-Marke vorm OLG Hamburg: Rechtsextremer Onlineshop erfolglos vor Gericht

LTO Nachrichten - Di, 25.11.2025 - 14:47

Der rechtsextreme Online-Shop "Druck18" wird von einem antifaschistischen Verein gekapert. Der Betreiber geht auf Grundlage des Markenrechts dagegen vor, scheitert nun aber auch in zweiter Instanz vor Gericht.

Nucleus Life AG

Übertragung eines Versicherungsbestandes
Kategorien: Finanzen

Medizinal-Cannabis zur Schmerzlinderung: Private Krankenversicherung muss zahlen

beck-aktuell - Di, 25.11.2025 - 14:19

Ein ehemaliger Polizist aus Schleswig-Holstein hat Anspruch auf Erstattung einer Cannabistherapie durch seinen privaten Krankenversicherer. Das LG Hamburg ging nach einem Sachverständigengutachten von einer medizinisch notwendigen Therapie aus – andere Schmerzbehandlungen hätten versagt.



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Eiskeller-Fall: Angeklagter im Prozess um Tod von Hanna freigesprochen

beck-aktuell - Di, 25.11.2025 - 13:58

Er war schon wegen Mordes verurteilt worden, doch nun darf er das Gericht als freier Mann verlassen: In der Neuauflage des Prozesses um den Tod der Studentin Hanna aus dem bayerischen Aschau ist der wegen Mordes Angeklagte freigesprochen worden.



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LG Traunstein sieht keine hinreichenden Beweise: Eiskeller-Prozess endet im zweiten Durchgang mit Freispruch

LTO Nachrichten - Di, 25.11.2025 - 13:47

Verurteilt worden war er wegen Mordes, doch heute darf er das Gericht als freier Mann verlassen: Der Angeklagte im Prozess um den Tod der Studentin Hanna ist freigesprochen worden. Die Vorsitzende Richterin entschuldigte sich bei ihm.

Leichter Ausgabenanstieg im Etat des Umweltministeriums

Bundestag | Aktuelle Themen - Di, 25.11.2025 - 13:40
Den Etatentwurf des Bundesministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit hat der Bundestag am Dienstag, 25. November 2025 anderthalbstündiger Debatte in zweiter Beratung angenommen. Für den Einzelplan 16 des Bundeshaushalts 2026 (21/600, 21/602) in der durch den Haushaltsausschuss nur leicht abgeänderten Fassung (21/2061, 21/2062) stimmten die Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD, dagegen die Oppositionsfraktionen AfD, Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke. Der Einzelplan 16 enthält Ausgaben in Höhe von 2,77 Milliarden Euro im Vergleich zu 2,69 Milliarden Euro in diesem Jahr. Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) plant mit Einnahmen von 1,33 Milliarden Euro gegenüber 1,15 Milliarden Euro in 2024. Für Investitionen sollen rund 1,78 Milliarden Euro bereitstehen, während 2025 dafür 1,65 Milliarden Euro eingeplant sind. AfD kritisiert Finanzierungszusagen für Klimaschutzprojekte In der Debatte übte die AfD-Fraktion heftige Kritik am Umweltetat: Der Haushaltsentwurf sei ein „Dokument der ideologischen Verblendung“, monierte deren Haushaltspolitiker Georg Schroeter. Statt „Umweltschutz zuerst bei uns“ zu finanzieren, werde „Steuergeld auf Pump“ unter anderem für internationale Klimaschutzprojekte oder die „Endlossuche“ nach einem Standort für ein Atommüll-Endlager verschwendet, warf Schroeter der schwarz-roten Koalition vor. Es sei ein Skandal, dass Deutschland auf der Weltklimakonferenz in Brasilien Zusagen für die Aufstockung des Green Climate Funds gebe, aber im Haushalt die Finanzierung für das Insektenmonitoring des Bundesamts für Naturschutz zusammengestrichen werde. SPD: Mehr Geld für die Förderung des Exports von Umwelttechnologien Die SPD-Abgeordnete Bettina Hagedorn wies die Vorwürfe zurück: Die Zusagen, die die Bundesregierung etwa für weitere Klimahilfen oder die Bereitstellung von einer Milliarde Euro für Brasiliens neu aufgelegten Tropenwaldfonds gegeben habe, rechneten sich auch für Deutschland, denn der Regenwald sei für das gesamte Erdklima zentral wichtig, betonte die Haushaltspolitikerin. Sie hob zudem hervor, dass sich die Koalitionsfraktionen in den parlamentarischen Beratungen über den Etat für eine Aufstockung der Förderung des Exports grüner und nachhaltiger Umweltinfrastruktur eingesetzt hätten: Eine halbe Million gebe es nun zusätzlich, sodass im kommenden Jahr insgesamt 11,5 Millionen Euro bereitstünden, um deutsches Know-how im Bereich von Umwelttechnologien wie etwa zur Wasser- und Abwasseraufbereitung in die Welt zu tragen. Das sichere nicht nur Arbeitsplätze in Deutschland, sondern etabliere auch deutsche Standards im Ausland, so Hagedorn. CDU/CSU: Sieben Millionen für Munitionsbeseitigung an Land ein „Meilenstein“ Uwe Feiler (CDU/CSU) wies zudem auf eine weitere Änderung des Etatentwurfs in den parlamentarischen Beratungen hin: So sei ein neuer Haushaltstitel „Nationaler Bodenschutz“ geschaffen worden, mit dem im kommenden Jahr erstmals sieben Millionen Euro für die Beseitigung von Munitionsaltlasten an Land zur Verfügung stünden. Munitionsaltlasten wie Bomben, Minen oder Granaten seien eine Bedrohung für Umwelt und Sicherheit, deren Beseitigung insbesondere die Kommunen finanziell stark belaste. Mit der Verankerung des Titels im Etat sorge die Koalition für eine verlässliche, bundesweite Unterstützung. Das sei ein „politischer Meilenstein“, so der CDU-Abgeordnete. Grüne fürchten um Investitionen in Klima- und Naturschutz Solche sinnvollen Aufstockungen habe ihre Fraktion mitgetragen, erklärte Claudia Müller (Bündnis 90/Die Grünen). Doch das seien nur „kleinste Korrekturen“. Den großen Herausforderungen der Klima- und Biodiversitätskrise werde der Umweltetat in keiner Weise gerecht, kritisierte Müller. Dafür bräuchte es „massive Aufstockungen“ etwa des Bundesnaturschutzfonds und des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz – auch, um europarechtliche und völkerrechtliche Verpflichtungen einzuhalten. Als problematisch sah die Abgeordnete auch, dass zunehmend Ausgaben für Investitionen in Klima- und Naturschutz aus dem Kernhaushalt in befristete Sondervermögen wie den Klima- und Transformationsfonds ausgelagert würden. Gleichzeitig plane die Bundesregierung, aus dem Umweltetat den Ankauf von CO2-Zertifikaten wegen verfehlter europäischer Klimaziele zu finanzieren. Diese Milliardenkosten könnten schnell die Finanzierung „aller anderen Aufgaben des Umweltministeriums an die Wand drücken“, warnte Müller. Der Umweltetat drohe so zur „Bad Bank der Bundesregierung“ zu werden. Linke kritisiert Investitionen in CCS-Technologie Auch Dr. Fabian Fahl kritisierte für die Fraktion Die Linke zu geringe Investitionen in Klimaanpassung und Natürlichen Klimaschutz. Um Flutkatastrophen wie etwa im Ahrtal künftig zu verhindern, brauche es intakte Ökosysteme wie etwa den Wald. Doch ausgerechnet beim Waldumbau „kleckere“ Schwarz-Rot statt zu „klotzen“, so Fahl, und gebe lieber 260 Millionen für „Scheinlösungen“ aus wie die Förderung von Technologien zur Abscheidung und unterirdischen Speicherung von Kohlendioxid. Diese seien sündhaft teuer und ökologisch schädlich. Stattdessen forderte der Abgeordnete eine Verdopplung der Gelder für das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz. Minister: Erhalt der Tropenwälder in nationalem Interesse Deutschlands Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD), der in der Debatte ebenfalls das Wort ergriff, versicherte den Parlamentariern, dass sein Haus mit den bereitgestellten Geldern „das Bestmögliche“ herausholen werde „für Umwelt und Naturschutz in Deutschland – aber auch in Amazonien“. Denn anders als die AfD suggeriere, betreffe die Zerstörung des Regenwaldes nicht nur die Menschen vor Ort, sondern auch in Deutschland. „Unsere saubere Luft hängt maßgeblich von den Tropenwäldern ab“, unterstrich Schneider. Es sei im nationalen Interesse, dass sie nicht abgeholzt würden, sondern erhalten blieben. Daher wolle die Bundesregierung künftig aus dem Haushalt auch den Tropenfonds unterstützen. Zwischen- und Endlagerung radioaktiver Abfälle größter Ausgabeposten Den größten Ausgabenposten des Etats bilden wie schon in den Vorjahren die Ausgaben für die Zwischen- und Endlagerung radioaktiver Abfälle: Für 2026 sind 1,54 Milliarden Euro eingeplant, das sind 178,91 Millionen Euro mehr als für 2025. Davon entfallen 1,05 Milliarden Euro auf die Endlagerung und das Standortauswahlverfahren (2025: 860,81 Millionen Euro) und 489,76 Millionen Euro auf die Zwischenlagerung (2025: 525,44 Millionen Euro). Anpassung an den Klimawandel bildet Schwerpunkt Allerdings plant die Bundesregierung im kommenden Jahr wie schon im laufenden Jahr mit sinkenden Ausgaben für den Umweltschutz: Im Etatentwurf 2026 sollen 237,44 Millionen Euro bereitgestellt werden, das sind 24,86 Millionen Euro weniger als für das Jahr 2025 vorgesehen. Die Förderung von Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel bildet auch in diesem Jahr einen Schwerpunkt. Wie im Vorjahr sollen dafür 38,57 Millionen Euro ausgegeben werden. Für das Sofortprogramm „Munitionsaltlasten in Nord- und Ostsee“ sind 15 Millionen Euro vorgesehen, das sind neun Millionen Euro weniger als 2024. Für Investitionen, etwa zur Verminderung von Umweltbelastungen, sollen 32 Millionen Euro (2025: 33 Millionen Euro) ausgegeben werden können. Für den internationalen Umweltschutz, konkret den Export von Technologien zur Verminderung der Meeresvermüllung, sollen, wie schon im laufenden Jahr geplant, 20 Millionen Euro bereitgestellt werden. Ausgaben für den Naturschutz sollen sinken Auch die Ausgaben für den Naturschutz sollen sinken. Die Bundesregierung plant für 2026 mit Gesamtausgaben in Höhe von rund 199,67 Millionen Euro, das sind 650.000 Euro weniger als im laufenden Jahr. Ein Schwerpunkt bleiben die Ausgaben für den Bundesnaturschutzfonds, für den im kommenden Jahr erneut 100 Millionen Euro bereitstehen sollen. Für Maßnahmen des Meeresschutzes sind wie im laufenden Jahr 60 Millionen Euro eingeplant. Diese Gelder stammen aus Zahlungen der sogenannten Meeresschutzkomponente im Windenergie-auf-See-Gesetz. Demnach müssen fünf Prozent der Erlöse aus Versteigerungen von Offshore-Gebieten zweckgebunden für den Meeresnaturschutz eingesetzt werden. Für nukleare Sicherheit und Strahlenschutz sind im Budget des Umweltministeriums für 2026 höhere Ausgaben vorgesehen: 151,23 Millionen Euro, also 11,27 Millionen Euro mehr als für 2025. Geringere Ausgaben sind hingegen für die Verbraucherpolitik geplant. Sie sollen sich 2026 auf 39,97 Millionen Euro belaufen (2025: 41,06 Millionen Euro). Der größte Posten sind hier die Zuschüsse für die Vertretung der Verbraucher, den Bundesverband der Verbraucherzentralen. Dieser soll rund 25,91 Millionen Euro erhalten (2025: 26,41 Millionen Euro). 217,21 Millionen Euro für das Umweltbundesamt eingeplant Das dem Ministerium nachgeordnete Umweltbundesamt soll 217,21 Millionen Euro (2025: 205,19 Millionen Euro) erhalten, das Bundesamt für Naturschutz 64,64 Millionen Euro (2025: 65,59 Millionen Euro). Für das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung sollen 63,36 Millionen Euro (2025: 60,92 Millionen Euro) und für das Bundesamt für Strahlenschutz 81,67 Millionen Euro (2025: 80,49 Millionen Euro) bereitgestellt werden. (sas/hau/25.11.2025)

globalexchangegg(.)pro/#login: BaFin warnt vor Website und weist auf mutmaßlichen Identitätsmissbrauch hin

Die Finanzaufsicht BaFin warnt vor Angeboten, die über die Website globalexchangegg(.)pro/#login zugänglich gemacht werden. Nach ihren Erkenntnissen werden dort ohne Erlaubnis Finanz- und Wertpapierdienstleistungen sowie Kryptowerte-Dienstleistungen angeboten.
Kategorien: Finanzen