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Amnesty: Themenberichte
Ägypten
Die Behörden gingen 2016 mit willkürlichen Massenfestnahmen gegen Demonstrationen und Kritik an der Regierung vor. Sie inhaftierten Journalisten, Menschenrechtsverteidiger und Protestierende und beschnitten die Arbeit von Menschenrechtsorganisationen. Hunderte Gefangene, die sich in Gewahrsam des nationalen Geheimdienstes befanden, wurden Opfer des Verschwindenlassens. Angehörige des nationalen Geheimdienstes und andere Sicherheitskräfte folterten und misshandelten Häftlinge. Sicherheitskräfte setzten bei regulären Polizeieinsätzen unverhältnismäßige tödliche Gewalt ein, in einigen Fällen könnte es sich dabei um außergerichtliche Hinrichtungen gehandelt haben.
Ohne Anklage freigelassen
Musasa Tshibanda, Aktivist der Jugendbewegung Lutte pour le Changement (LUCHA), ist am 8. Februar freigelassen worden. Anklage wurde nicht erhoben. Er befand sich seit Dezember 2016 in Haft ohne Kontakt zur Außenwelt.
Afghanistan
Die Verschärfung des bewaffneten Konflikts führte 2016 zu zahlreichen Menschenrechtsverletzungen und -verstößen. Tausende von Zivilpersonen wurden im Zuge der Auseinandersetzungen getötet, verletzt oder vertrieben. Der Zugang zu Bildung, Gesundheitsfürsorge und anderen grundsätzlichen Versorgungsleistungen war wegen der anhaltenden Unsicherheit im Land eingeschränkt. Bewaffnete Gruppen trugen zwar die Verantwortung für die Mehrzahl der getöteten und verletzten Zivilpersonen, aber regierungstreue Kräfte waren ebenfalls für Tote und Verletzte verantwortlich. Beide Konfliktparteien rekrutierten weiterhin Minderjährige. 1,2 Mio. Menschen waren Binnenvertriebene; ihre Zahl hatte sich damit seit 2013 mehr als verdoppelt.
17-jähriger in Verwaltungshaft
Der 17-jährige Palästinenser Ahmad Azmi Abdurrahman Hanatsheh befindet sich seit August 2016 in israelischer Verwaltungshaft. Er erhielt eine sechsmonatige Verwaltungshaftstrafe, die nun um zwei Monate verlängert wurde.
Monatelange Einzelhaft
Ali Aarrass befindet sich seit dem 10. Oktober 2016 in Einzelhaft unter Isolationsbedingungen. Sein Gesundheitszustand hat sich dadurch stark verschlechtert.
Flüchtling in Haft
Ein 21-jähriger syrischer Flüchtling befindet sich seit über fünf Monaten rechtswidrig in Polizeigewahrsam. Er erwartet die Entscheidung, ob er im Rahmen des EU-Türkei-Abkommens von Griechenland in die Türkei abgeschoben wird.
Paramilitärs eingedrungen
Eine Gruppe von Paramilitärs ist auf der Suche nach mehreren Personen in eine humanitäre Zone im Nordwesten Kolumbiens eingedrungen. Sie behaupteten, die Gesuchten befänden sich auf einer Todesliste.
Hinrichtung stoppen!
Die Hinrichtung von Hamid Ahmadi ist für den 18. Februar angesetzt worden. Der Iraner wurde als Minderjähriger zum Tode verurteilt. Sein Hinrichtungstermin wurde bereits fünf Mal verschoben.
EU-Türkei-Deal darf keine Blaupause für andere Abkommen werden
Überfüllte Flüchtlingslager auf den griechischen Inseln, inoffizielle Rückführungen in die Türkei - vor dem Jahrestag des EU-Türkei-Deals kritisiert Amnesty dessen katastrophale Konsequenzen für Asylsuchende.
Gefangener gestorben
Der britisch-algerische Journalist Mohamed Tamalt starb am 11. Dezember 2016 im Universitätskrankenhaus in Algier nach über fünf Monaten Haft. Er befand sich im Hungerstreik. Die Umstände seines Todes müssen umgehend geklärt werden.
Ohne Kontakt zur Außenwelt
Der saudi-arabische Autor Nazeer al-Majed befindet sich seit der Verurteilung zu sieben Jahren Haft durch das Sonderstrafgericht in Riad am 18. Januar in Haft ohne Kontakt zur Außenwelt. Er ist ein gewaltloser politischer Gefangener.
Journalist freigelassen
Der algerische Journalist Hassan Bouras ist am 17. Januar freigelassen worden, nachdem sein Strafmaß im Berufungsverfahren auf sechs Monate auf Bewährung verringert worden war.
Ägypten: Shawkan wird medizinisch untersucht
Der ägyptische Fotojournalist Shawkan sitzt seit dreieinhalb Jahren in Haft. Er wurde misshandelt und gefoltert, ihm droht die Todesstrafe. Jetzt wird er zumindest endlich medizinisch untersucht. Amnesty hatte sich im Rahmen des weltweiten Briefmarathons für ihn eingesetzt.
Kunstschaffende vermisst
Es herrscht große Sorge um die Aktivist_innen Seroe Fioletovoe und Viktoriya Miroshnichenko. Seit sie am 31. Januar in die selbsternannte "Volksrepublik Donezk" in der Ukraine einreisten, fehlt jedes Lebenszeichen von ihnen.
Freigelassen
Der Pastor und Menschenrechtler Evan Mawarire, der in Simbabwe die Protestbewegung #ThisFlag anführt, ist gegen Kaution freigelassen worden. Die Anklagen bestehen jedoch weiterhin. Dies wirkt wie ein Einschüchterungsversuch.
Kenia: Flüchtlinge dürfen bleiben
Im Norden Kenias befindet sich Dadaab, das größte Flüchtlingslager der Welt. Die kenianische Regierung wollte es schließen und die Bewohnerinnen und Bewohner abschieben. Nun hat ein Gericht die Schließung des Lagers untersagt. Amnesty hatte den Prozess mit ins Rollen gebracht.
Kolumbien: Mordwelle im Jahr des Friedens
Der Friedensvertrag zwischen der Regierung Kolumbiens und der Guerilla-Gruppe FARC ist für Millionen Menschen ein Zeichen der Hoffnung. Trotzdem wurden im Jahr 2016 fast 80 Menschenrechtsaktivistinnen und -aktivisten ermordet. Wie kann das sein?
Freispruch und Haftstrafen
Kuwa Shamal A. Zumam wurde von einem sudanesischen Gericht freigesprochen, nachdem die Staatsanwaltschaft nicht genügend Beweismaterial beibringen konnte. Drei andere Männer erhielten jeweils lange Haftstrafen
Frei, aber unter Anklage
Vier politische Aktivisten aus Papua wurden freigelassen. Sie waren im Dezember 2016 wegen einer friedlichen Demonstration im Norden Indonesiens inhaftiert worden. Ihnen könnte trotzdem lebenslange Haft drohen.
Aktivist weiter in Haft
Ein Gericht hat die Anklage gegen den Modedesigner und LGBTI-Aktivist Barbaros Şansal abgewiesen. Er wird allerdings weiterhin in der Türkei in Untersuchungshaft gehalten.