OLG Entscheidungen

5 UF 102/22, Entscheidung vom 31.03.2023

OLG Karlsruhe - Mi, 24.05.2023 - 06:30
1. Das Vorhandensein von Kindern stellt einen gewichtigen Umstand im Rahmen einer Eheschließung dar, dessen Verschweigen nach § 1314 Abs. 2 Nr. 3 BGB zur Aufhebung der Ehe führen kann, jedenfalls dann, wenn die Kinder noch minderjährig sind.2. Eheaufhebung und Ehescheidung betreffen denselben Gegenstand im Sinne des § 39 Abs. 1 S. 3 FamGKG, so dass bei hilfsweiser Geltendmachung keine Zusammenrechnung der Werte erfolgt.
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5 UF 186/22, Entscheidung vom 09.03.2023

OLG Karlsruhe - Di, 16.05.2023 - 06:30
1. Zur internen Teilung von Anrechten der privaten Altersvorsorge bei der SV SparkassenVersicherung Lebensversicherung AG.2. Eine gleichwertige Teilhabe des ausgleichsberechtigten Ehegatten ist nur gewährleistet, wenn auf dessen Anrecht die für das auszugleichende Anrecht geltenden Rechnungsgrundlagen Anwendung finden.
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2 Ws 91/23, Entscheidung vom 26.04.2023

OLG Karlsruhe - Do, 11.05.2023 - 06:30
1. Der Senat neigt zu der Auffassung, dass die Ablehnung des Antrags auf Bestellung eines Verteidigers im Volltreckungsverfahren nicht der sofortigen Beschwerde gemäß § 143 Abs. 3 StPO unterliegt, sondern mit der einfachen Beschwerde anfechtbar ist.2. Eine rückwirkende Verteidigerbestellung ist im Vollstreckungsverfahren ausgeschlossen.
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12 U 208/22, Entscheidung vom 02.05.2023

OLG Karlsruhe - Di, 09.05.2023 - 06:30
1. Eine Widerspruchsbelehrung, nach der die Frist für den Widerspruch mit dem „Erhalt des Versicherungsscheins“ beginnen soll, ist fehlerhaft.2. Die spätere Ausübung des Widerspruchsrechts verstößt jedoch gegen Treu und Glauben, da lediglich ein geringfügiger Belehrungsfehler vorliegt, sofern dem Versicherungsnehmer die Verbraucherinformation und die Versicherungsbedingungen tatsächlich mit dem Versicherungsschein übersandt wurden.
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2 VAs 4/23, Entscheidung vom 20.04.2023

OLG Karlsruhe - Fr, 05.05.2023 - 06:30
1. Bei den Handakten der Generalstaatsanwaltschaft, ebenso wie der Staatsanwaltschaft, handelt es sich um rein innerdienstliche Akten, die vom Akteneinsichtsrechts des Verteidigers nach § 147 StPO nicht umfasst sind. 2. Die Gewährung vollständiger Akteneinsicht beinhaltet auch die mögliche Verpflichtung zur Herbeischaffung existenter, eventuell noch nicht bei den Akten befindlicher Unterlagen, soweit wie für die Beurteilung der Schuld- oder Rechtsfolgenfrage von Relevanz sein können. Ein en...
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12 U 335/21, Entscheidung vom 20.04.2023

OLG Karlsruhe - Fr, 28.04.2023 - 06:30
1. Wird in einer Widerspruchsbelehrung zwar zutreffend auf die von Gesetzes wegen erforderliche Textform für den Widerspruch hingewiesen, an anderer Stelle des Versicherungsscheins aber für Willenserklärungen an die Konsortialführerin die Schriftform verlangt, fehlt es der Widerspruchsbelehrung an der gebotenen Klarheit.2. Die spätere Ausübung des Widerspruchsrechts verstößt jedoch gegen Treu und Glauben, da lediglich ein geringfügiger Belehrungsfehler vorliegt (Aufgabe von OLG Karlsruhe, Urte...
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12 U 277/21, Entscheidung vom 18.04.2023

OLG Karlsruhe - Sa, 22.04.2023 - 06:30
Eine Regelung in allgemeinen Versicherungsbedingungen, die bei einer unterhalb von 10 % liegenden Abweichung der erforderlichen von den kalkulierten Versicherungsleistungen (abgesenkter Schwellenwert) lediglich eine Möglichkeit, nicht aber eine Verpflichtung des Versicherers zur Überprüfung und gegebenenfalls Anpassung der Prämien vorsieht, ist wirksam.
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17 U 446/21, Entscheidung vom 24.01.2023

OLG Karlsruhe - Di, 18.04.2023 - 06:30
1. Bei einem zur späteren Tilgung eines Verbraucherdarlehens geschlossenen Bausparvertrag, von dessen Abschluss der Darlehensvertrag ausdrücklich abhängig gemacht wurde, handelt es sich um keinen verbundenen Vertrag im Sinne von § 358 Abs. 3 Satz 1 BGB, sondern um einen Vertrag über eine Zusatzleistung im Sinne von § 359a Abs. 1 BGB in der vom 4. August 2011 bis zum 12. Juni 2014 geltenden Fassung.2. Eine Widerrufsinformation genügt deshalb nicht den gesetzlichen Anforderungen an eine klare un...
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19 W 122/21 (Wx), Entscheidung vom 28.02.2023

OLG Karlsruhe - Mi, 12.04.2023 - 06:30
1. Eine (hier: kasachische) Formvorschrift, nach der die staatliche Registrierung einer Vaterschaft von einer gemeinsamen Erklärung der Eltern oder einem gerichtlichen Urteil abhängig gemacht wird, ist nicht mit wesentlichen Grundsätzen des deutschen Rechts offensichtlich unvereinbar (Art. 6 EGBGB).2. Die Beurkundung der Anerkennung der Vaterschaft eines in Deutschland geborenen Kindes durch einen kasachischen Notar ist derjenigen vor einem inländischen Notar nicht ohne weiteres gleichzustelle...
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20 Kap 2/17, Entscheidung vom 29.03.2023

OLG Stuttgart - Fr, 31.03.2023 - 06:30
1. Sind mehrere börsennotierte Unternehmen von demselben Ereignis unmittelbar betroffen im Sinne des § 15 Abs. 1 Satz 1 WpHG aF, und liegen die sonstigen Voraussetzungen der Ad-hoc-Pflicht bei ihnen vor, so haben alle diese Unternehmen gesonderte Ad-hoc-Meldungen zu veröffentlichen.2. Eine Holdinggesellschaft kann von Vorgängen aus der Sphäre einer Beteiligungsgesellschaft im Sinne des § 15 Abs. 1 WpHG Satz aF auch dann unmittelbar betroffen sein, wenn diese Vorgänge ausschließlich die Geschäf...
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19 U 131/21, Entscheidung vom 23.03.2023

OLG Karlsruhe - Do, 30.03.2023 - 06:30
Zur Verwendung von Teilen eines Stadtwappens durch eine ortsansässige Bürgerinitiative
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12 U 269/22, Entscheidung vom 07.03.2023

OLG Karlsruhe - Mi, 29.03.2023 - 06:30
1. Die Höhenbeschränkung in § 16 Absatz 1 Nr. 1, 2 und 4 des baden-württembergischen Nachbarrechtsgesetzes (NRG) bezieht sich nur auf die in der jeweiligen Ziffer bezeichneten Gehölzarten. Andere, artgemäß größere Gehölze unterliegen, sofern sie im zu geringen Grenzabstand stehen, zwar einem verjährbaren Beseitigungsanspruch, nicht aber dem unverjährbaren Kürzungsanspruch.2. Maßgeblich für die Höhenbeschränkung gemäß § 16 NRG ist die Höhe der Pflanze, gemessen ab deren Austritt aus dem Boden. ...
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17 U 16/22, Entscheidung vom 07.02.2023

OLG Karlsruhe - Mi, 22.03.2023 - 07:30
Im Fall eines nach §§ 495 Abs. 1, 355 BGB wirksam erklärten Widerrufs eines Darlehensvertrags, mit dem ein Vertrag über die Lieferung einer Ware (hier eines Kraftfahrzeugs) oder die Erbringung einer anderen Leistung im Sinne des § 358 Abs. 2 BGB verbunden ist, kann der Darlehensnehmer die auf Rückzahlung der Darlehensraten gerichtete Klage nach § 29 Abs. 1 ZPO dort erheben, wo sich die Ware vertragsgemäß befindet. Das ist in der Regel der Wohnsitz des Klägers. an seinem Wohnsitz erheben.
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11 W 66/21 (Wx), Entscheidung vom 08.02.2023

OLG Karlsruhe - Di, 21.03.2023 - 07:30
Funktionelle Zuständigkeit des Rechtspflegers für die Einziehung eines von einem Notar erlassenen Erbscheins
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11 W 94/21 (Wx), Entscheidung vom 08.02.2023

OLG Karlsruhe - Di, 21.03.2023 - 07:30
Durch Verzeihung eingetretene Unwirksamkeit der Pflichtteilsentziehung kann nur über § 2085 BGB zur Unwirksamkeit der Enterbung führen
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