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Werte für die anwaltliche Arbeit: schnell, zuverlässig, engagiert

Die Selbstdarstellung von Unternehmen wird in der Wirtschaft von Marken, Slogans und Werbung begleitet, Mittel, die in der Anwaltschaft bis vor relativ kurzer Zeit noch nicht eingesetzt werden durften. Auch heute noch gehen Rechtsanwälte mit wenigen Ausnahmen sehr zurückhaltend mit Werbeaussagen um. Sie ahnen vielleicht, dass es gefährlich sein kann, sich selbst ins Licht zu stellen, wenn man diesen Ansprüchen nicht immer genügen kann. In diesem Risiko steckt allerdings auch die Chance, dass wir uns ständig bemühen, dem Bild zu entsprechen, das wir in der Öffentlichkeit vorgestellt haben. Hier ein Vorschlag für drei Begriffe, die diesen Kriterien genügen:

Schnell: Wer zum Anwalt geht, steckt meist in der Krise und kommt zu spät. Jedenfalls später, als er sollte. Nur wenige Unternehmen versuchen, dieses Problem durch eine belastbare Compliance zu lösen. In der Krise muss man schnell sein und das kann man nur, wenn man über ein hohes Präsenzwissen verfügt, die IT-Landschaft dich unterstützt und die Mitarbeiter mitziehen. Das alles wächst nur auf dem Boden der Erfahrung. Je mehr vergleichbare Fälle man gelöst hat, umso leichter fällt es, schnell zu sein. Junge Anwälte, die noch zu wenig Erfahrung haben, müssen dieses Manko durch Fleiß ersetzen. Man muss lernen, in der Hitze zu arbeiten.

Zuverlässig: Zuverlässige Leute bleiben in allen schwierigen Situationen cool. Sie wägen sorgfältig Chancen und Risiken ab, können zuhören und sind offen für Selbstkritik. Wer zuverlässig arbeitet, auf den kann man sich verlassen. Zuverlässigkeit aber braucht Zeit und ist das Gegenteil von Schnelligkeit. Die Kunst besteht darin, beide Eigenschaften miteinander zu verbinden. Man muss lernen, sehr schnell provisorische Brücken zu entwerfen, die man später ausbauen oder verändern kann.

Engagiert: Wir schulden unseren Mandanten Schnelligkeit und Zuverlässigkeit, unser Engagement ist die Sahne auf dem Kuchen. Engagement setzt Fantasie und Kreativität in viel höherem Maße frei, als es ein Standardfall tun könnte. Es ist leicht, sich für Mandanten zu engagieren, die dir sympathisch sind, aber manchmal gibt es ausgesprochen unsympathische Querulanten, für die man sich trotzdem einsetzt, weil der Fall Präzedenzwirkung hat. Wenn ich engagiert bin, sind meine Honorarinteressen zweitrangig, denn Engagement kann man nicht kaufen. Und trotzdem sollte es ein Ziel sein, sich in allen Fällen für die Mandanten zu engagieren, in denen das möglich ist.

Wie die psychologische Forschung weiß, brauchen wir Ziele, um unsere Arbeit als zufriedenstellend zu empfinden. Wer erfährt, dass er seinen Umsatz dadurch steigern kann, dass er schnell, zuverlässig und engagiert arbeitet, wird leichter verstehen, dass der Umsatz nicht das Ziel, sondern das Ergebnis seiner Tätigkeit ist. Rechtsanwälte, die den Mut haben, ihre Arbeit an diesen drei Kriterien messen zu lassen (oder sie gar als Slogan neben ihrer Marke zu veröffentlichen), werden schon deshalb Erfolg haben, weil es sehr herausfordernd sein wird, diesen Ansprüchen zu genügen. So entwickelt sich zugleich eine unverkennbare Unternehmenskultur, die für die Qualitätssicherung unverzichtbar ist. (Ausführlich dazu: Gedanken zur Unternehmenskultur).